Große Teile des Mainradwegs hatte ich schon
1996 mit meinen Kindern von Bayreuth bis Würzburg befahren. Jahre später folgte
das Stück von Wertheim bis Würzburg, siehe mein Bericht über meine Tour
Jagst-Tauber-Main im Jahr 2010. Mir fehlte allerdings immer noch der
untere Teil. Der 1. Mai 2012 fiel auf einen Dienstag, also wie geschaffen für
eine Fahrradtour über ein verlängertes Wochenende vom 28.04.-01.05.2012
Das Wetter war durchgehend sonnig
und somit im positiven Sinne nicht mehr weiter erwähnenswert.
Die Strecke
habe ich mit Hilfe des Tourenplaners von
Komoot, den ich 2012 noch nicht
hatte, 2017 nachgeplant, sodass gesamte Tour
Frankfurt-Würzburg durch ent-sprechendes Anklicken angesehen
werden kann. Wer von den Älteren sich noch an seinen Erdkundeunterricht
erinnert, sieht, dass ich das Mainviereck sowie einen Schenkel des
anschließenden Maindreiecks abgeradelt habe.
Die Plankilometer sind nicht ganz identisch mit den gefahrenen Kilometern, da
mein Tacho auch kleinere Umwege aufzeichnete, die auf der Karte nicht dargestellt
werden,
1. Tag:
Anreise nach Frankfurt am Main und Fahrt bis Wörth 90 km
Die Fahrt von Göppingen nach
Frankfurt war mal wieder typisch Deutsche Bahn. Angeblich waren die
Fahradstellplätze im IC ab Stuttgart komplett ausgebucht. Tatsächlich war das
Fahrradabteil dann aber halb leer und so kam ich am späten Vormittag entspannt
am Hauptbahnhof in Frankfurt
an.
Vom Hauptbahnhof ging es zunächst runter zur Promenade am Mainufer und dann
wieder rauf auf den Römerberg. Die dortigen Gebäude sind auf Neudeutsch
kompletter
Fake, also nach dem Krieg neu aufgebaut
worden, dennoch nett anzusehen. Vorbei an der Paulskirche ging es dann wieder
runter zum Main und bald sah ich im Rückblick nur noch die Frankfurter Skyline.
Der weitere Weg entlang des Mains bis Hanau, also raus aus dem besiedelten Gebiet, war
entgegen meiner ursprünglichen Befürchtung gar nicht so trist, sondern schon auf
diesem Streckenabschnitt meistens recht grün. Bei Offenbach geht es rüber
auf die flussaufwärts gesehen linke Mainseite und in Dörnigheim
mit einer kleinen, gemütlichen Fähre wieder zurück
auf die andere Flussseite.
Frankfurt Römer
Gegen Mittag kam ich in Seligenstadt an.
Im Ortskern gibt es viele sehenswerte Fachwerkhäuser sowie ein schönes Kloster
mit einer Wassermühle, vermutlich mal Getreide-mühle,
mit
zwei hintereinander angebrachten Wasserrädern. Alles wirklich sehr sehenswert!
Ein gemütliches Lokal für ein wohlschmeckendes Mittagessen im Biergarten wurde
auch gefunden und so ließ ich es mir gutgehen.
Weiter ging es hinein ins Mainviereck nach Aschaffenburg,
dem bayrischen Vorposten in Hessen. Die Stadt beeindruckt vor allem durch Ihre
großes Schloss Johannisburg hoch über dem Main-tal, das ich mir von außen
ansah. Nett war auch, dass auf dem Marktplatz gerade der Hamburger Fischmarkt
stattfand.
Also gönnte ich mir als ehemaliger Hamburger eine Fischsemmel.
In Aschaffenburg wechselte ich wieder mal die Mainseite und es radelte sich sehr
schön im Maintal entlang. Hin und wieder passiert man eine Schleuse und kann den
Schiffen beim Schleusungsvorgang zuschauen.
Klosterkirche Seligenstadt
Aschaffenburg Schloss Johannisburg
Gegen Abend kam ich in einem netten Städtchen, eher Dorf namens Wöhrt mit
viel Fachwerk und einer Stadtmauer an. Eine Übernachtungsmöglichkeit wurde
gefunden und ich ließ den Tag in einem gemütlichen Biergarten ausklingen.
2. Tag: Wörth - Lohr 98 km
Am nächsten Morgen ging es
weiter durch das schöne Maintal, entlang des Spessarts und das nächste
städtebauliche Kleinod und Highlight war bzw. ist ganz sicher Miltenberg.
Stadtmauer, viel Fachwerk und Gebäude aus rotem Sandstein, dazu ein
beeindruckendes Stadttor an einer Mainbrücke. Man weiß gar nicht, wo man zuerst
hinschauen soll.
So
geht es eigentlich ständig weiter. Der Maintalradweg ist nicht umsonst einer der
bekanntesten und schönsten Flußradwege in Deutschland.
Immer wieder grüßt eine Burg oder eine Klosterkirche vom Berg. Man passiert die
Schiffe auf dem Fluss und selbst die kleinsten Dörfer haben ihren eigenen
Charme. Franken eben!
Als nächstes kommt dann der württembergische Außenposten in Franken, nämlich das
an der Taubermündung gelegene, und deshalb ähnlich wie Passau an Donau und Inn
immer wieder unter Wasser stehende Wertheim.
Auch hier wie schon in Miltenberg viel Fachwerk, Sandstein und als Krönung eine
schöne Burg bzw. teilweise Ruine hoch über der Stadt.
Miltenberg Altstadt Miltenberg Maintor
Über Marktheidenfeld kam ich am Abend kam ich dann in Lohr an,
einem Städtchen mit ebenfalls viel schöner alter Bausubstanz. Mein Hotel
Krone, in dem ich übernachtete war selbst so ein bauliches Prachtexemplar.
Schloss Wertheim
Burg Rothenfels
Hotel Krone Lorch
3.
Tag: Lohr - Würzburg 67 km
Auch am nächsten Morgen ging es weiter am Fluss entlang durch viele schöne
Dörfer und Städte, so z.B. Gmünd oder Karlstadt, um nur einige zu
nennen.
Würzburg erreichte ich dann am frühen Nachmittag und ich quartierte mich
dort, nicht zum ersten Mal, in der dortigen Jugendherberge direkt am Main und am
Fuße der Festung Marienberg in einem Einzelzimmer ein.
Am Abend ging es mit meiner Ehefrau und meiner damals dort studierenden Tochter
in ein gemütliches Weinlokal.
Am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen vom schönen
Frankenland. Das Fahrrad wurde in die Familienkutsche gepackt und ab ging es
nach Hause.
Festung Marienberg
Residenz Würzburg
Das
war mein Bericht über diese kleine Tour am Untermain.
Wer mir
etwas zu dieser Seite schreiben will, kann mir gerne eine
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